Aus Anlass des bevorstehenden Eidgenössischen Armbrustschützenfestes vom 07.
– 17. Juli im Thurgau genau in Neuwilen wird im Vorfeld den Lesern die
Geschichte der Armbrust nähergebracht:
Geschichte der Armbrust und des Armbrustschiesssport
Zur Armbrust haben wir Schweizer ein ganz besonderes Verhältnis: Es ist die
Waffe mit der, nach Schillers Legende, Willhelm Tell den Apfel auf dem Kopf
seines Sohnes getroffen haben soll, und mit welcher er anschliessend den
verhassten Landvogt Gessler in der hohlen Gasse erschossen hat. Es erstaunt
sicher die Tatsache, dass die Armbrust weder im Lande Tells geboren, noch zu
seinen Zeiten erstmals Verwendung fand.
Erste Nutzung in der Antike
Im antiken Griechenland ist seit dem 5. Jahrhundert v.Chr. eine Urform der
Armbrust bezeugt, der Gastraphetes. Sie wurde mit Hilfe der Bauchmuskulatur
und den Armen gespannt. Deshalb auch der Name Bauchspanner.
Bauchspanner |
Gastraphetes |
In Xanten am Niederrhein fanden Archäologen in einer Kiesgrube metallene Reste einer römischen Torsionsarmbrust aus der Zeit um Christi Geburt.
Reste ähnlicher Waffen wurden bereits in Spanien und im Irak entdeckt. Ein
militärischer Einsatz der Armbrust durch römische Soldaten ist daher
wahrscheinlich. Römische Armbrüste mit Hornbogen sind auf den Reliefs von
Solignac zu sehen. Die Darstellung wird auf das 1. Jahrhundert nach Christus
datiert.
Frühe Formen von Armbrüsten finden sich auch in China bei den
Keramikfiguren des ersten Kaisers Qin Shihuangdi, (gestorben 210 v.Chr.).
Wehrbauern wurden bei drohender Invasion von Reitvölkern aus dem Nordwesten
damit ausgerüstet, damit sie von der langen Chinesischen Mauer den Ansturm
der Reiterhorden abwehrten.
Entwicklung der Armbrust im Mittelalter
Spätestens den Normannen in Frankreich gelang es, die Armbrust zu einer
kriegstauglichen Waffe in Europa weiterzuentwickeln. In der Schlacht von
Hastings (1066) setzten die Normannen gegen die Angelsachsen Armbrüste ein.
In Europa wurde die Verwendung von Armbrüsten, in Kämpfen zwischen Christen,
durch das zweite lateranische Konzil 1139 verboten, da sie wegen ihrer
Reichweite und ihrer Durchschlagkraft als unritterlich galten.
Die
Kadenz war im Vergleich zu den im 13./14. Jahrhundert erfolgreicheren
Langbögen aus England wesentlich langsamer (1 bis 2 pro Minute gegenüber 10
bis 12 beim Langbogen). Sie war daher weniger zur offenen Feldschlacht
geeignet, sondern mehr als Scharfschüt-zenwaffe für statische
Belagerungskämpfe. Weiterhin war die Ausbildung des Schützen an der Armbrust
einfacher und stellte weniger physische Ansprüche als die der Bogenschützen,
so dass sie aufgrund aller Faktoren zur Hauptwaffe der Städter wurde. Aus
dieser Tradition entstanden die Schützengilden und regelmässige
Schützenwettbewerbe als Training und Leistungsprüfung für wehrhafte oder
wehrpflichtige Bürger.
Präzisierung der Armbrust in der Neuzeit
Im späten 15. Jahrhundert wurde mit der Arkebuse (Hakenbüchse) eine tragbare
Feuerwaffe konzipiert, die sowohl den Bogen als auch die Armbrust als
Kriegswaffe bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts in grossen Teilen Europas
verdrängte. Es folgten weitere Feuerwaffen entwickelt, z.B Musketen, sodass
die Armbrust immer mehr als Kriegswaffe eliminiert wurde. Als Jagdarmbrust
blieb sie jedoch weiterhin bestehen.
Chinesische Arkebuse
Muskete
Moderne Armbrüste
Erst
gegen Ende des 19. Jahrhunderts kann in unserem Land von einer erneuten
eigenständigen Entwicklung der Armbrust gesprochen werden. Die damals schon
zahlreich vorhandenen Armbrustschützenvereine gründeten am 20.2.1888 aus dem
Ostschweizer Armbrustschützenverband den Eidgenössischen
Armbrustschützenverband (EASV). Bis zur Jahrhundertwende schossen alle mit
der „Bollinger-Waffe“, die dann von der Herisauer-Waffe“ abgelöst wurde, mit
welcher man bis in die sechziger Jahre wettkampfmässig schoss. Die
„Herisauer-Waffe“ hatte im Gegensatz zur „Bollinger-Waffe“ eine Wasserwaage,
Schlittenführung, eine Diopter Visierung und einen Feinabzug. Bis 1932 wurde
auf die Distanzen von 25 und 30 Meter geschossen. Danach legte man im ganzen
Verbandsgebiet die Distanz von 30 Meter fest. Nachdem 1949 das erste Mal ein
Länderwettkampf gegen Österreich und 1950 der erste Vergleichswettkampf
zwischen der Schweiz, Deutschland und Österreich stattfand, stellte man
fest, dass verschiedene Waffen, Distanzen, Stellungen, Scheibenarten und
Schiessanlagen vorhanden waren. Es entstand in Neckar (SG) eine
Matcharmbrust, die das Vorbild der heutigen, weiterentwickelten, ideenmässig
aber gleichgebliebenen, Matchwaffe ist. Heute wird mit der Matcharmbrust,
von Winzeler oder Scherrer hergestellt, geschossen. Diese Waffen weisen
folgende Verbesserungen auf: Diopter Visierung mit Ring- oder Blockkorn,
Spiegelvisierung, Wasserwaage, Pistolengriff, verstellbare
Kolbenkappe mit einem nach unten gerichtetem Bügel. Die maximale Visierlänge
zwischen
Ring/Blockkorn und dem Diopter beträgt 720 mm. Das Gewicht der 10m-Armbrust
beträgt 6 kg, das Gewicht der 30m-Armbrust beträgt 7 – 10 kg.
Der 10er Kreis der Zielscheibe 30 m beträgt 5 mm. Der 10er Kreis der
Zielscheibe beträgt 1 mm. Das Präzisions-Sportgerät ermöglicht jedem
Armbrustschützen gute Resultate zu erzielen, auch wenn der 10er auf der
Zielscheibe noch so klein ist. Regelmässiges Training ist jedoch
unabdingbar!
30 m Matcharmbrust Winzeler
10 m Matcharmbrust Scherrer
360 Tage bis zum Startschuss
EASF
Das Eidgenössische Armbrustschützenfest (EASF) wird im Kanton
Thurgau, in Neuwilen vom 07. – 17. Juli 2022 stattfinden. Die Thurgauer
Armbrustschützen wurden von der OK-Spitze in den Personen von Co-OK
Präsident Roland Ravelli, Co-OK Präsident Andreas Häberli, sowie
Ehrenpräsidentin und Regierungsrätin des Kanton Thurgau Monika Knill zum
Informationsabend eingeladen.
Die Vorarbeiten für den aussergewöhnlichen Event im Kanton sind sehr gut
angelaufen. So die Informationen von Co-OK Präsident Roland Ravelli. Bis zum
Frühjahr 2022 sind noch einige Arbeiten zu verfeinern und zu erledigen. Die
Umsetzungsaufgaben, insbesondere Bauarbeiten, werden ab Juni 2022 in Angriff
genommen. Für einen erfolgreichen Abschluss des Festes ist ab diesem Termin
die Mithilfe eines jeden Armbrustschützen im Thurgau unentbehrlich. Die
Verantwortlichen für die verschiedenen Ressorts sind rekrutiert. Folgende
Personen konnten dafür gewonnen werden:
Ehrenpräsidentin: Monika Knill, Regierungsrätin Kanton
Thurgau
Co- OK Präsidenten: Roland Ravelli und Andreas Häberli
Sekretariat: Katharina Tissot
Spezial Wettkämpfe: Markus Schönholzer, Christian Schmid
Personal: Tobias Moser, André Höhener
Finanzen: Benedikt Kutter, Corinne Schönholzer
Schiessbetrieb: Willi Wegmann, Roger Moor
Infrastruktur / Bau: Markus Eugster, Michael Ess
Festwirtschaft: Würmli Hans-Peter, Strebel Charly
Kommunikation: Franz Streule, Marcel Massolin
Feststandort
Die Infrastruktur im «Bäärenmos», mit der Festhalle beim
Armbrustschützenstand Neuwilen, drängt sich für einen solchen Grossanlass
auf. Für den Schiessbetrieb muss jedoch eine Standerweiterung in Form eines
Schiesszeltes in gleicher Schiessrichtung wie der fixe Armbrustschützenstand
mit 20 Schiessscheiben erstellt werden. In und um die Festhalle werden
Plätze für das Schiessbüro, Ehrengaben, Bühne, Büffet, Grill, Abwasch,
vorbereitet und gebaut werden.
Auf dem Gelände rund um die Festhalle gibt es genug Platz für einen
Campingplatz, Parkplätze, Container für Sportgeräte der Mechaniker,
Gartenwirtschaft und Barwagen.
Novum für Jungschützen
Damit die Jungschützen ebenfalls für ihren Verein am Eidgenössischen
Armbrustschützenfest gute Resultate schiessen können, werden die letzten
vier Scheiben für sie reserviert, damit auch die entsprechenden Betreuer
ihre Schützlinge aktiv unterstützen können.
Verdienstmedaillen
Für die langjährigen Tätigkeiten in den Vereinen sowie in den Verbänden
wurden an folgende Mitglieder die Verdienstmedaille des Eidgenössischen
Armbrustverbandes (EASV) übergeben: Roger Moor, Peter Wuffli, Karl Fitzi,
Franz Streule, Albert Grob, Edi Schmid, Willi Wegmann, alle ASV Frauenfeld.
Covid 19
Aufgrund der immer noch anhaltenden Pandemie wurde der Entscheid für eine
Durchführung des Anlasses bis zum heutigen Tag zurückbehalten. Die letzten
Lockerungen des Bundesrates stimmt jedoch das OK positiv. Zumal für diesen
Grossanlass viel Vorbereitungs- und Umsetzungszeit berechnet werden muss.
Die Thurgauer Armbrustschützen sind optimistisch eingestellt und freuen sich
auf einen schönen Event im 2022, welcher auch für die Bevölkerung einen
bleibenden Eindruck hinterlassen soll.
Einladung zu einem Infotreffen für alle TASV Mitglieder und EASF
2022 OK-Mitglieder
Geschätzte Sektionspräsidenten, geschätzte OK-Mitglieder
lange ist es her, seit wir uns das letzte Mal gemeinsam treffen konnten. Der
TASV Vorstand möchte Euch zu einem lockeren Austausch in der Festhalle
Bäärenmos in Neuwilen einladen.
Freitag, 09. Juli 2021 um 19.30 Uhr
Bei diesem Anlass, ziemlich genau ein Jahr vor dem Eidgenössischen 2022, ist
es uns ein Anliegen Euch alle über den Stand der Vorbereitungen bei Wurst
und einem Getränk zu informieren. Weiter möchten wir Euch das OK vom EASF
2022 vorstellen.
Um diesen Anlass vorzubereiten, ist es für uns wichtig zu wissen, wie viele
Teilnehmer jeder Sektion
und vom OK die Infoveranstaltung besuchen werden.
Damit wir genügend
Verpflegung bereitstellen können, müsst Ihr Euch bei Eurem Vereinspräsident
bis spätestens am 27. Juni 2021 anmelden.
Wir hoffen, dass Alle TASV Mitglieder sowie das ganze OK diesen Anlass
nutzen und freuen uns auf ein gemütlich zusammen sitzen.
Bis bald, mit
den besten Grüssen
THURGAUER
ARMBRUSTSCHÜTZENVERBAND
Der Präsident
Ravelli Roland
News August 2020
Kick-Off zum Eidgenössischen Armbrustschützenfest 2022 in Neuwilen
(fst) Im Beisein der Thurgauer Regierungsrätin
Monika Knill und unter der Leitung der beiden CO Präsidenten Andreas Häberli
/ Roland Ravelli fand am 28. August die offizielle Kick.Off Veranstaltung
des Eidgenössischen
Armbrustschützenfest 2022 im Neuwiler Bäärenmoos
statt. Nach der Begrüssungsrede durch Regierungsrätin Monika Knill, Ihres
Zeichens Ehrenpräsidentin des Eidgenössischen Armbrustschützenfestes 2022,
orientierte Co-Präsident Andreas Häberli über den Stand der Vorarbeiten.
Infolge der schlechten Witterung wurde auf einen Rundgang durch das geplante
Festgelände verzichtet, welches jedoch anhand einer Folie durch Andreas
Häberli sehr anschaulich präsentiert wurde. Martin Schneider ( Präsident
EASV ) aus dem bernischen Landesteil angereist, richtete ebenfalls einige
Grussworte an die Anwesenden. Mit dem Schlusswort durch Roland Ravelli
(ebenfalls Co-Präsident) und der Abgabe der Pflichtenhefter an die
Ressortverantwortlichen wurden bei Wurst und Brot diverse Kontakte vertieft
oder neu gepflegt.
von links: Roland Ravelli, Monika Knill, Andreas Häberli
Co-Präsident Andreas Häberli
News Juli 2020
Werbeplakat für Neuwilen
News Februar 2020
Roland Ravelli präsentiert das Logo anlässlich der TASV Delegiertenversammlung.
News Januar 2020
Armbrustschützen kommen 2022 nach Neuwilen
Vom 7. bis 17. Juli zeichnet der Thurgauer Armbrustschützenverband
verantwortlich für die Durchführung des Eidgenössischen
Armbrustschützenfestes. Diese wird auf der Schiessanlage «Bäärenmos» bei
Neuwilen stattfinden.
Von Werner Lenzin
Nach 26 Jahren kommt das Eidgenössische Armbrustschützenfest im Sommer 2022
wieder in den Thurgau. Die beiden Co-OK-Präsidenten Andreas Häberli und
Roland Ravelli informierten die Medien im Schiessstand
«Bäärenmos» über die bisherigen Vorbereitungen.
«Es handelt sich um einen sportlichen Grossanlass mit nationaler und
internationaler Beteiligung, vielen Besuchern sowie einem Festakt mit
Fahnenübergabe, Reden und Festbanketten», sagten die beiden Präsidenten. Sie
erinnerten daran, dass sich am eidgenössischen Armbrustschützenfest 2011 in
Unterägeri 1200 Schützinnen und Schützen beteiligten und 2019 anlässlich der
24. Austragung im bernischen Ringgenberg waren rund 1000 Aktive dabei. Für
das bevorstehende Eidgenössische in Neuwilen erwarten die Beiden knapp 1000
Schützinnen und Schützen.
Regierungsrätin ist Ehrenpräsidentin
Gemäss den Ausführungen der beiden Hauptverantwortlichen haben sich alle
sieben Thurgauer Armbrustsektionen mit ihren 110 Aktiven und 50
Nachwuchsschützen bereit erklärt, an diesem bevorstehenden Grossanlass mit
zu wirken. Mit dabei ist auch Regierungsrätin Monika Knill als
Ehrenpräsidentin und im kommenden Juni sollte das elfköpfige
Organisationskomitee zusammengestellt sein. Eine grosse Aufgabe wird das
Rekrutieren von rund 400 Helferinnen und Helfer sein, welche für den
Grossanlass benötigt werden. «Wir erwarten, dass dieses Fest von vielen
Nichtschützinnen und -schützen besucht wird, denn das Schiessen kann im
Stand live mitverfolgt werden», sagen Häberli und Ravelli.
Schützenkönig und Schweizermeister
Für diesen Grossandrang von Armbrustschützen während diesen elf Tagen muss
der jetzige Schiessstand im «Bäärenmos» von 16 auf 40 Scheiben erweitert
werden. Zudem braucht es eine umfassende Infrastruktur rund um den
Schiessstand. Gekocht wird für die Teilnehmer und Helfer vor Ort und
Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in der Region oder auf dem festeigenen
Zeltplatz im «Bäärenmos». Den Höhepunkt bildet der Festakt am Sonntagmorgen
vom 10. Juli mit der Fahnenübergabe des OK Ringgenberg an das OK Thurgau.
Diese bleibt bis zum nächsten Eidgenössischen im Kanton. Highlights des
Anlasses sind gemäss den beiden Präsidenten die Schweizermeisterschaften und
der Schützenkönig-Ausstich. «Nebst den teilnehmenden Armbrustschützen aus
den rund 100 schweizerischen Sektion schiessen auch die Auslandschweizer in
Vancouver und São Paulo während dieser Zeit das gleiche Programm und werden
in den Sektionsstich integriert», ergänzen die beiden Co-Präsidenten.